Frühlingsfeste
Das bekannteste und beliebteste Frühlingsfest: Ostern
Ostern ist in Deutschland ein Familienfest, das sich aus christlichen und alten germanischen Traditionen zusammensetzt. Ostern markiert das Ende der christlichen Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch begonnen hat. Das Datum orientiert sich am jüdischen Passahfest und wird am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert. Man richtet sich am jüdischen Passahfest aus, da man den Einzug Jesus in Jerusalem am Palmsonntag, der Kreuzigung (Karfreitag) und der Auferstehung von Jesus Christus (Ostersonntag) zum Passahfest vor knapp 2000 Jahren gedenkt.
Das Osterfest Das Osterfest wird jedes Jahr an einem anderen Datum gefeiert. Es fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Der Name Ostern leitet sich wahrscheinlich aus dem altgermanischen Wort "eastron" für Morgenröte ab. Es soll auch eine altgermanischen Lichtgöttin Ostara oder Eostra gegeben haben. Doch dies wird von einigen Wissenschaftlern bestritten.
Eier gelten in vielen Kulturen als Symbol des Lebens. Auch bei den Pharaonen sollen bereits Eier zum Beginn der Frühlingszeit verschenkt worden sein. Im Christentum symbolisieren sie ebenfalls das Leben bzw. die Auferstehung Jesu. Eier durften in der Fastenzeit nicht gegessem werden, da sie als "flüssiges Fleisch" eingeordnet wurden. Sie mussten daher durch Kochen haltbar gemacht werden. Bis zur Osterzeit hatten sich sehr viele Eier angesammelt, die mit anderen Speisen zum Osterfest gesegnet wurden.
Für Kinder sind an Ostern vor allem die damit verbundenen Bräuche besonders aufregend: der Osterhase, auch bereits ein germanisches Symbol für Fruchtbarkeit, versteckt am Morgen des Ostersonntags Eier und Schokolade im Haus oder im Garten. Meist bauen die Kinder am Vortag Osternester aus Stroh, Zweigen oder Gras. Der Frühstückstisch wird festlich geschmückt (z.B. mit Holzspielzeug und Schokoladeneiern und –hasen). Seit dem 17. Jahrhundert ist das Verstecken und Suchen von Ostereiern üblich. Der Osterhase als "Eierlieferant" setzte sich in protestantischen Familien als erstes durch.
Ostertisch mit gefärbten Eiern& Ostereiersuchen für Kinder An den Tagen vor Ostern werden entweder Hühnereier ausgeblasen und bemalt oder auch gekochte Eier eingefärbt. Dabei gibt es verschiedene Methoden die Eier zu bemalen oder einzufärben. Entweder werden die Eier in Lebensmittelfarben gekocht oder heiß darin eingetaucht. Man kann Ostereier auch mit zähflüssigen Farben marmorieren und mit Aufklebern verzieren. Außerdem werden frische, mit Ostereiern dekorierte, Zweige aufgestellt.
Daneben existieren noch einige besondere Osterbräuche, die in verschiedenen Regionen Deutschlands gepflegt weden: vor allem in Nord- und weiten Teilen Mitteldeutschlands werden beispielsweise Osterfeuer entzündet oder Feuerräder aus Holz und Reisig die Hügel heruntergerollt. Der Brauch ist vor allem in ländlichen Gegenden üblich.
Das Osterreiten gehört zu den zahlreichen Osterveranstaltungen der Sorben, die wie die Dänen in Norddeutschland, eine ethnische Minderheit in Deutschland bilden. Bekannt sind die kunstvoll mit Ornamenten und Frühlingssymbolen verzierten Ostereier. Die ältestete bekannte Erwähnung bunter sorbischer Ostereier stammt aus der Zeit um 1700. Mit besonderen Kratz-, Ätz- oder auch Wachsbatiktechniken werden die Eier verziert. Eine Besonderheit ist außerdem der Osterritt: ein festlicher Umzug, bei dem in Frack und Zylinder gekleidete Männer auf ihren geschmückten Pferden von der Kirche des Heimatortes zu der des Nachbarortes reiten.
Osterdekoration Um Ostern herum wird in vielen Haushalten gebastelt und dekoriert. Vor allem in Familien mit Kindern werden Zweige geschmückt, Eier ausgeblasen und bemalt oder auch Osterlämmer gebacken. Wie man mit der Familie Osterdekorationen selbst effektvoll bemalen kann oder Osterlämmer aus Stoff herstellt, kann man beispielsweise durch spezielle Osterkurse erlernen:
Ostergeschenke selbst gemacht! Im Atelier von Christel Hasenbeck in Düsseldorf erfahren Kursteilnehmer, wie man in kurzer Zeit selbst Osterdekorationen und -geschenke herstellen kann: ein Beispiel ist die dekorative Verzierung von Pappmaché-Eiern, die mit kleinen Geschenken gefüllt werden können. Osterverpackungen dieser Art hat es bereits in der Zeit um 1900 gegeben. Die Firma Nestler ist der einzige Hersteller, der noch Verpackungen dieser Art produziert - bereits bedruckt oder zum selbst bemalen im Atelier Christel Hasenbeck.
Maibaum In manchen Dörfern wird um den 1. Mai ein Maibaum aufgestellt. Am Wipfel eines geschälten Baumstammes wird eine Birke und Kränze mit bunten Bändern befestigt. Den Stamm ziert oft noch eine grüne gedrehte Girlande oder trägt Figuren, die das Handwerk des Dorfes darstellen. Der Aufbau des Baumes muss rund um die Uhr bewacht werden. In manchen Gegenden ist es üblich, den Versuch zu starten, den Baum eines benachbarten Dorfes zu stehlen. Gelingt dies, muss das geschädigte Dorf ein Fest mit Essen und viel Bier veranstalten, um den Baum zurückzuerhalten. Manche Dörfer dürfen in dem Fall sieben Jahre lang keinen Maibaum mehr aufstellen.
Maitanz
Ist der Maibaum aufgestellt, wird der Maitanz veranstaltet. Daran nehmen vor allem die Jüngeren teil. Früher wurde dieses Fest von der Dorfgemeinschaft mit großem Interesse beobachtet, denn beim Maitanz lernten sich häufig künftige Paare kennen (das gilt natürlich bis heute).
Manchmal stellen junge Männer ihrer Angebeten einen kleinen Maibaum (meist eine geschmückte Birke) vor die Tür. Das Brauchtum des Maibaums sowie des Maitanzes ist vorwiegend in Bayern zu finden, allerdings finden überall in Deutschland „Tanz in den Mai“-Partys statt.
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