KNOWLEDGE HYPERMARKET


Осінні свята

Feste im Herbst








Im Herbst finden zahlreiche Feste statt, die auf eine sehr lange Tradition zurückgehen. Man für die eingefahrene Ernte (Erntedankfest), gedenkt den Heiligen und Toten (Allerheiligen, Allerseelen) und verabschiedet sich so von der warmen Jahreszeit.

Karneval/Fasnacht/Fasching
Den Begriff Karneval verwendet man vorwiegend im nördlichen Rheinland, das Wort Fastnacht findet man hingegen in Südwestdeutschland. Von Fasching spricht man eher im Südosten Deutschlands. Das Wort Karneval wird jedoch auch weltweit verwendet, daher wird in der folgenden Beschreibung der Begriff Karneval gebraucht. Die Traditionen des deutschen Karnevals gehen auf keltisch-germanische Bräuche zur lautstarken Vertreibung der Dämonen und Geister des Winters zurück. Beim Kölner Karneval werden gar Einflüsse aus römischer Zeit vermutet, als man zu Ehren des Gottes Saturn mit Wagen durch die Straßen zog und Herren und Sklaven einmal die Rollen tauschten.







Die Karnevalszeit beginnt in den meisten Karnevalshochburgen am 11. November um 11:11 Uhr eines jeden Jahres, die tatsächlichen Feierlichkeiten beginnen aber meist erst im Februar des Folgejahres in der Woche vor der österlichen Fastenzeit. Karneval ist damit ein typisches Beispiel für die Verschmelzung alter germanisch-keltischer Bräuche mit christlichen Feiertagen.

In Deutschland gibt es zwei deutlich verschiedene Formen des Karnevals: auf der einen Seite die schwäbisch-alemannische Fasnacht, die sich noch stark an mittelalerliche Bräuche und Überlieferungen hält und mit den altüberlieferten Figuren und Holzmasken sehr schön anzuschauen ist und auf der anderen Seite den eher pompösen und fröhlichen rheinischen Karneval. Der rheinische Karneval entstand in seiner jetzigen Form im 19. Jahrhundert. Der damalige Karneval, der dem schwäbisch-alemannischen noch glich, wurde reformiert, um dem teilweise damals recht rauhen Karnevalstreiben in den Straßen Kölns ein Ende zu setzen und die Oberschicht wieder für den Karnval zu gewinnen. Im rheinischen Karneval sind außerdem durch die Uniformen noch deutlich Spuren der französischen und preußischen Besetzungszeit erkennbar. Man machte sich über die Besetzer lustig, indem man in Uniformen und mit Blumen im Gewehrlauf durch die Straßen marschierte. Heute verläuft die Kulturgrenze zwischen Fasnacht und der rheinischen Karnevalsform in etwa an der Mainlinie.

Umzüge mit geschmückten Wagen, von denen Süßigkeiten und Blumen geworfen werden und an denen tausende verkleideter Narren teilnehmen, finden in der Karnvalswoche z.B. in Köln, Düsseldorf und Mainz am Montag (Rosenmontag) statt, in kleineren Städten oder Städten im Süden (Würzburg) und Osten Deutschlands (Leipzig, Wasungen) auch am Wochenende oder am Dienstag (Veilchendienstag). Es gibt in vielen Städten Kinderumzüge, die meist ebenfalls am Wochenende stattfinden.

In der Nacht zu Mittwoch um Punkt Mitternacht endet der Karneval und es gibt an vielen Orten die Tradition eine Strohpuppe symbolisch für alle Laster der karnevalistischen Tage zu verbrennen. Mit dem Aschermittwoch, beginnt die vierzigtägige Fastenzeit bis Ostern. In der katholischen Kirche wird den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet, das sie an ihre Vergänglichkeit erinnern soll. Im Alltag wird das Fasten nur noch selten praktiziert.









Karn2.jpeg


Karneval.jpeg








St. Martin – 11. November 







Der heilige Martin wurde 316 n. Chr. in Ungarn als Sohn eines römischen Offiziers geboren und trat mit 15 Jahren in die römische Armee ein.

Ein Ereignis machte ihn weltberühmt: Martin begegnete als Soldat auf dem Pferd sitzend, an einem Stadttor einem frierendem Bettler. Er teilte mit dem Schwert seinen Mantel und schenkte diesem eine Hälfte. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Christus mit einem Mantelstück bekleidet.


Martin12.jpeg

Das Volk von Tours (Frankreich) wünschte sich Martin als Bischof. Er lehnte dies jedoch ab. Die Legende berichtet, er soll sich deshalb in einem Stall versteckt haben, um der Wahl zu entgehen. Die Gänse sollen ihn jedoch durch ihr Schnattern verraten haben. Martin war beim Volk als fürsorgender Bischof sehr beliebt. Auf seinen zahlreichen Missionsreisen kümmerte er sich um die Misstände und verzichtete auf alle Privilegien. Er lebte in einer Holzhütte vor der Stadt. Er starb am 8. November 397 bei Tours auf einer seiner Reisen. Seine Beisetzung fand am 11. November statt – seitdem ist dies der Gedenktag für den heiligen Martin.

Am 11. November finden in den Städten zahlreiche Martinsumzüge statt. An der Spitze des Zuges reitet St. Martin auf einem Pferd und Bischofgewand. Ihm folgen zahlreiche singende Kinder mit Laternen in den Händen. Der Umzug findet in der Dämmerung statt. Dieser Brauch war vor allem in Thüringen (Erfurt) und Schlesien bekannt. Erst nach dem 2. Weltkrieg kam er nach Westdeutschland. Der Brauch der Laternen ging auf den Geburtstag Martin Luthers zurück, der am Vortag des Martinsfestes stattfand. Auf dem Erfurter Domplatz versammelten sich Kinder mit Laternen, um dem Reformator zu gedenken.






Martin2.jpeg  Martin.jpeg

Der Martinstag wird auch kulinarisch gefeiert. Der volkstümliche Brauch, am 11. November eine Martinsgans zu verspeisen, geht auf zwei Dinge zurück. Erstens, da der Heilige Martin durch das Schnattern der Gänse verraten wurde. Zweitens, der Martinstag war Zahltag: an diesem Tag begann das neue Wirtschaftsjahr der Bauern. Pachtverträge wurden neu geschlossen, Steuern abgeführt, Schulden bezahlt und die Bediensteten entlohnt. Um nicht das gesamte Federvieh durch den Winter hindurchfüttern zu müssen, wurden an diesem Tag zahlreiche Gänse geschlachtet, die oft auch als Zinsbeigabe an den Grundherrn dienten, aber auch Schulden wurden in Form von Gänsen beglichen. Um sich vom Personal zu verabschieden, gab es an diesem Tag ein Festessen, außerdem wollte man es sich vor der großen Fastenzeit im Advent noch einmal schmecken lassen. Dieser Tag ist ein normaler Werktag.

Wie berechnet sich Karneval?
Der Aschermittwoch und damit alle Karnevalsfeiertage sind unregelmäßige/bewegliche Feiertage. Sie fallen selten auf ein gleiches Datum, wie zum Beispiel der 11.11. Grundlage für alle Berechnungen ist der Ostersonntag, wovon alle weiteren unregelmäßigen Feiertage abgeleitet werden: Aschermittwoch ist 46 Tage vor Ostern
 Pfingsten ist 49 Tage nach Ostern
 Christi Himmelfahrt ist 10 Tage vor Pfingsten
 Fronleichnam ist 11 Tage nach Pfingsten

Doch wann ist Ostersonntag? Kurz gesagt: Am 1. Sonntag nach dem 1. Vollmond nach dem Frühlingsbeginn. Carl Friedrich Gauß (1777-1855) entwickelte im Jahre 1800 eine "Osterformel", um den Ostersonntag vereinfacht berechnen zu können. Also auch Karneval richtet sich nach dem Mond.

 Lichterfeste
Licht spielt bei den Festen der dunklen Jahreszeit natürlich eine bedeutende Rolle. An Halloween, das als keltischer Brauch seinen Weg über Irland in die USA und wieder zurück nach Europa gemacht hat, werden in ausgehölten Kürbisse Kerzen entzündet und vielerorts auch Halloween-Partys veranstaltet. Die deutschen Kinder laufen nicht an Halloween, sondern traditionell am St. Martins-Tag im November von Haus zu Haus – allerdings nicht verkleidet, sondern mit selbstgebastelten Laternen. Die Kinder haben in den Wochen zuvor in Kindergärten und Schulen Martinslaternen gebastelt und ziehen am Martinstag singend in organisierten Martinszügen durch die Straßen. Danach ziehen sie in kleineren Gruppen oder mit ihren Eltern allein herum, klingeln an den Häusern und erhalten als Gegenleistung für ein Lied Süßigkeiten und Obst.






Martin2.jpeg












Kulinarisches
Im Herbst kommt wieder mehr deftiges Essen und mehr Fleisch auf den Tisch. Zu St. Martin wird z.B. eine Martinsgans mit Klößen und Blaukraut auf den Tisch gebracht. Aber auch besonderes Gebäck wie Brotzöpfe zu Erntedank oder Weckmänner im Rheinland bzw. Martinshörnchen in Thüringen begleiten diese Zeit. Obwohl man Weihnachtsgebäck traditionell eigentlich erst im Dezember isst, wird es mittlerweile sogar schon im September in deutschen Supermärkten angeboten.


Erntedankfest – erster Sonntag im Oktober
Der Ursprung des Erntedankfests reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Das Fest ist inhaltlich vergleichbar mit „Thanksgiving“ in den USA Anfang November und ist auf den ersten Sonntag im Oktober festgelegt worden. Das Ende der Erntezeit wird traditionell mit Freude und Dankbarkeit begangen - vor allem wenn beispielsweise das Getreide trocken und ohne Verluste eingebracht wurde. Die Erntedankfeier wird in Form eines Gottesdienstes gefeiert. Ähren, Blumen und Früchte schmücken den Altar. Erntegaben werden während des Gottesdienstes zum Altar gebracht. Die Ernte wird gesegnet und Gott für den Reichtum gedankt. In vielen Gemeinden ist dieser Gottesdienst auch mit einer Solidaritätsaktion zugunsten hungernder Menschen verbunden. Spezielle Speisen an diesem Tag, wie der Truthahn in den USA, sind bei uns nicht bekannt.

Die Sorben kennen viele Naturgestalten und Geister, denen besondere Eigenschaften und Fähigkeiten zugesprochen werden. Dem Hahn werden Kräfte zugesprochen, die Ernte zu beeinflussen. Ein Hahn wurde auf einen Geteidefeld laufengelassen, wieder eingefangen und dann getötet. Heute geschieht dies im Rahmen eines Festes nur noch symbolisch und wird mit zahlreichen Spielen verbunden.Beim Hahnrupfen wird eine mit grünem Laub umwundene Pforte aufgestellt und ein toter Hahn angebunden. Junge Männer reiten durch die Pforte und versuchen, dem toten Hahn den Kopf abzureißen. Zum Abschluss der zahlreichen damit verbundenen Spiele gibt es einen Festzug und Tanz.






Erntedank.jpeg  Erntedankfest.jpeg

















das Oktoberfest
Das größte und bekannteste Volksfest der Welt ist das Oktoberfest in München, welches jedoch auf ein anderes Ereignis zurückgeht. Aus Anlass der Hochzeit von Ludwig von Bayern mit Prinzessin Therese im Jahre 1810 wurde ein Pferderennen veranstaltet. Es war ein solcher Erfolg, dass fortan jährlich dieses Fest gefeiert wurde und immer noch wird, nämlich das heutige Oktoberfest.






Oktoberfest.jpeg   Oktoberfest1.jpeg